Baustein 10

Be happy. Step by step.

Hic et nunc! (hier und jetzt; sofort, auf der Stelle)

Aufgabe: Nicht essen, wenn du viele Emotionen spürst

Wenn du aufgeregt bist oder angespannt, wenn du heulen könntest oder aber jauchzen – dann iss bitte erst etwas später, wenn du ruhiger und ausgeglichener bist. Warum, fragst du? Weil du mitten in einer Emotion 1. weniger Ressourcen hast, um den Geschmack des Essens wahrzunehmen, 2. es dir schwerer fällt oft genug zu kauen und 3. auf deine Hunger-Satt-Sein-Signale zu achten (was du ja lernst oder gerade gelernt hast).

Übung:

Setze dich zum Essen immer an den Tisch. Wende die Aufmerksamkeit dir selbst zu und werde ruhig, bevor du beginnst zu essen. Decke den Tisch nach deinem Geschmack. Vielleicht liebst du es, schönes Geschirr zu verwenden? Rieche das Essen. Traditionell finden sich in vielen Religionen und Kulturen Rituale des Beginns von gemeinsamen Essen: Tischspruch, alle gemeinsam beginnen, Hände halten oder ähnliches. Vielleicht findest du auch ein neues Ritual, das du magst und das zu dir oder euch passt. Oder du isst lieber nicht allein? Gestalte die Mahlzeiten bewußt so, wie es dir gefällt. Entspann dich beim Essen.

Selbsttest:

Esse ich auch, wenn ich erregt, wütend, ängstlich, überglücklich bin?

Gefällt mir das Setting, in dem ich esse?

Selbstinstruktion und Entspannung:

Ich spüre, wie ich ein und ausatme. Ich spüre, wie mein Rücken die Lehne des Stuhls berührt und wie beim Einatmen Teile meines Rückens stärker zur Lehne Kontakt bekommen. Ich entspanne mich mehr und mehr. Ich lasse für alle Muskeln meines Körpers Entspannung zu. Ich entspanne mich mehr und mehr und finde so auch mehr zu mir selbst. Ich stelle mir meine nächste Mahlzeit vor. Ich stelle mir vor, wie ich am Tisch sitze. Ich sitze entspannt und ruhig und ausgeglichen beim Essen. Ich freue mich über das leckere Essen, was ich für mich schön hergerichtet habe. Wenn meine Gedanken zu Problemen wandern, lasse ich sie vorüberziehen. Ich warte, bis ich wieder entspannt bin; erst dann esse ich weiter. Ich beende meine Mahlzeit und freue mich auf die nächste.

Nun bereite ich mich darauf vor, aus der Entspannung zurück in den Alltag zu kommen. Dazu atme ich noch einige Male tief ein und aus. Ich zähle von 10 nach 9, von 9 zu 8, dann von 8 zu 7, weiter von 7 nach 6 und 5, dann zähle ich von 5 nach 4, 3, 2 und eins. Nun bin ich in den Alltag zurückgekehrt.