Baustein 12

Be happy. Step by step.

Wahlessen.

Aufgabe: Was esse ich? Warum? Woher kommt Appetit?

Wenn du etwas isst, was du nicht lecker findest kann Probleme nach sich ziehen. Denn hinterher wandern deine Gedanken vielleicht zu der Nahrung, die dich anzieht und die du dann noch immer essen möchtest. Letztlich isst du dann das, was du essen wolltest dann doch noch und hast dann insgesamt mehr gegessen als du geplant hast.

Vielleicht möchtest du nicht verzichten auf das, worauf du Appetit hast, was schmeckt oder eine Belohnung für dich darstellt. Aber du glaubst darauf verzichten zu müssen. Eine Vielzahl von Theorien und Beobachtungen zum Thema stehen dir zur Verfügung: Appetit kann spiegeln, was wir brauchen. Es kann auch sein, dass wir aus Tradition, pragmatischen Gründen oder aus Gewohnheit bestimmte Dinge zu bestimmten Zeiten in bestimmten Mengen essen und darauf Appetit haben. In der fernöstlichen Behandlung (TCM) zum Beispiel könnte die Neigung zu süßen Sachen mit einem Mangel an Erdung und Erdenergie assoziiert werden und man versucht, auf andere Weise diesen Mangel aufzufüllen. Das könnten Massagen oder Akkupunktur sein, spezielle Nahrungsmittel, Veränderungen im Leben oder ein anderer Umgang mit Gefühlen. Oder man erweitert die Betrachtungsweise und sieht das Herz-Kreislauf-System im Zusammenhang mit dieser Neigung zum Süßen. Wenn du dir Vorwürfe machst wegen des Essens bestimmter Nahrungsmittel: Was bringt es mir, das zu essen?

Wenn du beginnst Freude an anderen Dingen zu finden brauchst du Befriedung und Belohnung nicht mehr nur beim Essen zu suchen.

Falls du nahezu Angst vor ausgewählten Speisen hast und erlebst, dass du die Menge oder den Verzehr nicht kontrollieren kannst: Stelle dich der Herausforderung, mit diesem Essen Frieden zu schließen. Mache dieses Essen zu deinem Freund und genieße es. Darauf zu verzichten ist zwar eine Variante des Umgangs damit. Das kann aber zu Essanfällen führen oder dazu, dass du dich um Freude gebracht fühlst. Dein Gehirn beantwortet Verzicht nämlich eher mit Rückfällen.

Übung:

Experimentiere mit Speisen. Beobachte zuerst, wie es dir nach dem Essen deiner Lieblingsspeisen geht. Bist du entspannt? Glücklich? Zufrieden? Voll? Konntest du soviel essen, wie du vorher überlegt hast oder musstest du alles aufessen, weil du dachtet, dass du später davon nichts mehr bekommst oder dir dieses Essen wieder verbieten wirst? Es kommt vor, dass wir unsere Leibspeise gar nicht vertragen. Ähnlich einem Sonnenanbeter, der eine Sonnenallergie bekommt. Überlege, wie du vorgehen möchtest, falls du Probleme in diesem Bereich entdeckst. Was oder wer in deiner Umgebung ggf. helfen kann.

Versuche herauszufinden, welches Essen dich zufrieden macht ohne dass es dir hinterher schlecht geht.

Selbsttest:

Esse ich das, was ich will?

So. Fertig. Du hast das Programm durchgearbeitet. Wie fühlst du dich? Was fällt dir noch schwer? Welche Informationen brauchst du noch? Schreibe uns und teile deine Kritik oder auch Lob mit. Danke!

Falls du Selbsttestfragen mit Nein beantwortest siehst du daran, dass sich hier noch Bedarf zur Veränderung versteckt. Lass dir mittels Beratung oder Therapie helfen. Beginne keine Diäten mehr oder Fastenkuren. Der Jojo-Effekt ist zu häufig so ausgeprägt, dass er deine Erfolge wieder einkassiert und dich traurig zurücklässt.